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Andreas von Jerin

Portrait im Alter von 47 J.

Fürstbischof in Breslau
* 1540 in Riedlingen
† 1596 in Breslau

Als Sohn eines Rotgerbers studierte er an der Jesuitenuniversität und promovierte 1563 zum Magister der Philosophie. 1566 nahm Jerin das Studium am Collegium Germanicum in Rom auf und wurde 1571 zum Priester geweiht. Zeitweilig war er Beichtvater der Schweizer Garde. 1578 wurde er von Papst Gregor XIII. zum Dompropst in Breslau ernannt. Kaiser Rudolph II. erhob ihn in den Adelsstand.

Trotz einiger Widerstände gegen Jerin als Nichtschlesier und bürgerlich Geborener wurde er am 1. Juli 1585 zum Bischof geweiht. Für Bischof Jerin begann keine leichte Amtszeit. Seine Regierungszeit stand unter den Beschlüssen des Trienter Konzils zur Rückgewinnung verloren gegangenen Terrains.

Der von Jerin zur Erleichterung seiner Amtsführung gegründeten „Schwabenpartei“ gehörte auch sein in Riedlingen geborener Neffe Bartholomäus Jerin an. Er residierte als Kanzler an der Breslauer Kathedrale bis zu seinem Tod 1613.

Zahlreiche Stiftungen des Bischofs und Oberlandeshauptmanns Andreas von Jerin repräsentieren nahezu alle Kunstbereiche und sind der letzte Ausdruck der Renaissancekunst in Breslau:

Der Ausbau des Bischofsschlosses Ottmachau, der Herrensitz in Grunau, die Höfe in Mitterwitz und Gesess und der Bau der Kapelle in Patschkau.

Vor allem im Goldschmiedebereich sind von ihm namhafte Stiftungen gemacht worden: der Hauptaltar in Silber im Breslauer Dom, verschiedene Kelche, darunter auch der Kelch für seine Heimatpfarrei Riedlingen aus dem Jahre 1592. Sein Epitaph blieb im Breslauer Dom an der nördlichen Chorwand erhalten.

Foto und Text: Winfried Aßfalg