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Franz Joseph Spiegler

Ausschnitt aus dem Altarbild „Glorie des hl. Fidelis“ 1733, ehemalige Kapuzinerkirche Riedlingen

Maler
* 5. April 1691 Wangen
† 15.April 1757 Konstanz
 
Der „schwäbische El Greco“, wie ein englisches Kunstlexikon den Maler Franz Joseph Spiegler nennt, hat zwischen 1747 und 1751 seinen künstlerischen Höhepunkt erreicht und fand europaweit Beachtung.
1691 in Wangen im Allgäu geboren, erhielt er nach Absolvierung der Lehre bei seinem Stiefvater Judas Thadäus Sichelbein die Ausbildung bei Hofmaler Johann Kaspar Sing in München und malte ab 1712 für verschiedene Auftraggeber, so vor allem auch für die Benediktiner in Ottobeuren, wohin ihn sein Landsmann und Abt Rupert II. Neß holte. Die dort erbrachte Leistung überzeugte und Spieglers Ruf wurde an weitere Benediktinerklöster in St. Blasien, St. Peter, Zwiefalten, Engelberg, Ochsenhausen und Muri in der Schweiz weitergereicht. Auch malte er für die Damenstifte in Lindau und Säckingen.
 
Am 12. November 1726 heiratete der 35jährige Künstler. Spätestens im Herbst 1727, zur Geburt des ersten von elf Kindern, zog das Ehepaar Spiegler nach Riedlingen um, wo es bis zum Weggang nach Konstanz im Jahre 1752 wohnen blieb. Alle Kinder kamen hier zur Welt, mindestens sieben starben im Kindesalter in Riedlingen.
 
Hier traf der große Meister mit dem jungen Genius Johann Joseph Christian (1706-1777) aus dem Bereich der Bildhauerei zusammen. Beide Künstler leisteten vor allem bei der Ausgestaltung der Klosterkirche Zwiefalten Großartiges. Mit seinem grandiosen, 500 Quadratmeter großen Fresko im Zwiefalter Langhaus der Klosterkirche, das Spiegler im Alter von sechzig Jahren malte, erreichte er einen absoluten Höhepunkt seines Schaffens. Franz Joseph Spiegler starb am 15. April 1757 in Konstanz.

Foto und Text: Winfried Aßfalg