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Johann Georg Fürst

Geburtshaus Riedlingen, Pfaffengasse 2

Hofsänger
* 1788 Riedlingen
† 1844 Stuttgart

Johann Georg Fürst ist in Riedlingen als Sohn eines Chirurgen geboren worden. Um 1798 wurde er in die Klosterschule zu den Prämonstratensern nach Schussenried geschickt. Möglicherweise fiel damals bereits „seine äußerst wohlklingende Stimme“ auf. Früh wandte er sich dem „musikalischen Studium als Lieblingsbeschäftigung hin". Kurz vor Aufhebung der Klöster wechselte Fürst 1803 in die Klosterschule nach Zwiefalten, wo er seine musikalische Ausbildung weiter betreiben konnte. 1804 muss Fürst wieder in Riedlingen gewesen sein, als anlässlich der Krönungungsfeierlichkeiten von Franz II. zum Kaiser von Österreich auch eine Musik aufspielte, der Joseph Fürst und dessen Sohn als „Musikusse“ angehörten. Vater Fürst war zudem Mitglied einer gleichzeitig existierenden „Ballmusik".
 
Die Musikalität scheint demnach in der Familie gelegen zu haben. Seit 1811 in Stuttgart, brachte es Fürst binnen kurzer Zeit zum ersten Bassisten am Hoftheater. Bald wechselte er nach Preßburg, schlug einen Ruf nach Wien aus, um lieber in Nürnberg zu singen. Seine nächste Station war Breslau, das er „zum großen Bedauern des Publikums" bald mit der Bühne in Leipzig vertauschte. Er gastierte in Frankfurt und Hannover, wo er neben Amsterdam seine größten Erfolge als Sarastro in Mozarts „Zauberflöte" oder als Podesta in Rossinis „Die diebische Elster" feierte.
 
In Adelskreisen galt er als begehrter Lehrer des Gesangs. Nach einem Zwischenaufenthalt in Magdeburg kehrte der Riedlinger Sangeskünstler wieder nach Stuttgart zurück und starb dort am 7. Dezember 1844.

Foto und Text: Winfried Aßfalg