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Maria Caspar-Filser

Maria Caspar-Filser: Obstbaumblüte, 1943

Malerin und Professorin
* 1878 Riedlingen
† 1968 Brannenburg 
 
Es war mehr oder weniger Zufall, dass am 7. August 1878 ein Mädchen namens Maria Clara Julie Waleska Filser in Riedlingen getauft wurde, denn ihr Vater war als Beamter für einige Zeit nach Riedlingen an das königliche Oberamt versetzt worden. So kam es, dass der Name Riedlingen mit einer der bedeutendsten Malerinnen des 20. Jahrhunderts stets verbunden bleiben sollte.
 
Bereits mit 18 Jahren wurde sie als Schülerin in der Damenklasse an der königlich-württembergischen Kunstschule in Stuttgart angenommen, die sie bis 1903 besuchte. 1907 heiratete sie den Maler Karl Caspar. Das Künstlerpaar ließ sich in München nieder und wurde von den Kunstschulen München und Stuttgart sehr bald als Lehrende begehrt. Sie blieben jedoch in München, wo Maria Caspar - Filser 1925 als erste deutsche Malerin den Titel einer Professorin erhielt. Sie hatte schon früh freundschaftliche Kontakte mit den Größen ihrer Zeit, Paul Klee, Alfred Kubin, Edwin Scharff und Rainer Maria Rilke, gepflegt. Ihr unverwechselbarer Stil wurde beeinflusst von van Gogh, Gauguin und Cezanne. „Wenn man davon ausgeht, dass die Umgebung den Künstler formt, dann waren die Orte ihrer Jugendzeit, neben Riedlingen auch Buchau, Ulm, Heidenheim und Balingen, für die spätere Landschaftsmalerin bedeutsam“, schreibt ein Kritiker.
 
1937 ereilte sowohl die Malerei der Maria Caspar Filser als auch die ihres Mannes das Schicksal, von der herrschenden Politik als entartet angesehen zu werden. Ihre Bilder wurden aus den Museen entfernt und die Künstler mit Ausstellungsverboten belegt. 1944 zog das Künstlerpaar nach Brannenburg/Inn um. 1952 erhielt die gebürtige Riedlingerin den "Oberschwäbischen Kunstpreis". Maria Caspar-Filser starb am 12. Februar 1968 in Brannenburg.

Foto und Text: Winfried Aßfalg