Logo der Stadt Riedlingen – zur Startseite

Friedrich Johann Miller

Bierbrauer
* 1824 Riedlingen
† 1888 Milwaukee USA

Als letztes Kind des Kaufmanns und Bürgermeisters Thadä Miller geboren, erlernte Friedrich Johann das Bierbrauerhandwerk in Waldsee, Immenstadt und Augsburg. Mit 25 Jahren holte ihn Fürst Karl Anton von Hohenzollern als Leiter der Fürstlichen Brauerei nach Sigmaringen. Am 7. Juni 1853 heiratete päumeister Miller in Riedlingen Maria Josefa Müller aus Friedrichshafen. Bereits 1855 wanderte die verhältnismäßig wohlhabende Familie mit ihrem einjährigen Sohn in die USA aus und lebte zunächst ein Jahr in New York, ehe Miller, der sich nun Frederic, später Fred John nannte, den Wohnsitz in den Staat Wisconsin verlegte, um in der Großstadt Milwaukee eine Brauerei zu übernehmen. 1860 starb seine Frau. Miller heiratete im gleichen Jahr erneut eine deutsche Frau.

Geburtshaus in Riedlingen

Das Geschäft blühte, „Miller-Beer“ wurde immer bekannter. Sein Biergarten, für den er die Idee wohl von zu Hause in Riedlingen aus seiner Nachbarschaft bei Bernhard Vollmar mitbrachte, war wegen der Gastlichkeit, der dargebotenen Unterhaltungen wie Kegeln, Tanz, feines Essen und der „old-fashioned gemuetlichkeit“, berühmt. So lautet der Originalton heute in USA. Der „extrem bekannte Biergarten“ brannte 1891 nieder.

Trotz seiner schweren persönlichen Schicksalsschläge, „ich habe sieben Kinder und meine Frau in der Blüte ihrer Jugend verloren, ich selbst stand vor des Todes Tor und Gott starb deswegen, um mich nicht zu vergessen“, vergrößerte er ständig sein Unternehmen und baute 1884 eine neue Brauerei, die im Jahre seines Todes 1888 fertig gestellt wurde. Nach und nach entwickelte sich die Miller-Brauerei zur zweitgrößten in den Vereinigten Staaten. 1950 wurde „Miller-Beer“ in allen 48 Staaten der USA verkauft. Heute vertreibt die „SAB (South-African-Breweries)-Miller Company als einer der größten Brauereikonzerne der Welt in 40 Ländern auf vier Kontinenten ihr Bier. Ausgangspunkt: Riedlingen, Weilerstraße 12.


Text: Winfried Aßfalg
Foto Vorlage: Archiv Museum